OKR Pfarrer und Referatsleitung: Verantwortlich für das Aufnahmeseminar und Hessische Lutherstiftung
„Ich wollte mit Menschen arbeiten.“
Schon als Kind war Isabelle Schreiber tief in die kirchliche Gemeinschaft eingebunden. Kindergottesdienst, Konfi-Kreis, Jungschaar – der Glaube und das soziale Miteinander prägten ihren Alltag. Die Entscheidung für einen sozialen Beruf lag daher nahe. Heute, mit gerade einmal 28 Jahren, setzt sie ihr Herzblut als Gemeindepädagogin im Evangelischen Dekanat an der Dill ein und baut dort mit viel Leidenschaft die Jugendkirche „Lightroom Church“ auf.
Dabei war ihr Weg keineswegs vorgezeichnet. „Eigentlich wollte ich erst mit 50 Jahren für die Kirche arbeiten“, gesteht sie mit einem fröhlichen Lachen. Doch ein Praktikum während ihres Studiums an der Evangelischen Hochschule Darmstadt veränderte alles. Sie sollte einem Teenkreis in ihrer Heimatgemeinde nahe Biedenkopf neues Leben einhauchen – und es gelang ihr in kurzer Zeit. „Ich habe gesehen, dass meine Arbeit den Jugendlichen Spaß macht.“ Das war der entscheidende Moment: Ihre Begeisterung für die gemeindepädagogische Arbeit entfachte, eine Leidenschaft, die sie bis heute antreibt.
Ihr Studium der Sozialen Arbeit mit gemeindepädagogisch-diakonischer Qualifikation an der EHD bereitete sie intensiv auf ihre jetzige Aufgabe vor. Besonders schätzte sie die praxisnahen Anteile und die Gelegenheit zur Selbstreflexion. „Die Hochschule ist klein und sehr familiär, das hat mir gefallen.“ Nach dem Bachelor zog es sie zunächst ins Ausland. Ein Jahr lang lebte sie als Au-pair in Paris, vertiefte ihre Sprachkenntnisse und sammelte wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen.
Doch ihr Herz schlug weiterhin für die kirchliche Arbeit in Deutschland. Von Frankreich aus bewarb sie sich auf ihre heutige Stelle – und fand in Herborn eine Aufgabe, die sie begeistert. In Kooperation mit dem CVJM arbeitet sie mit einem engagierten, ehrenamtlichen Team im Jugendcafé des Dekanats. „Eine Jugendkirche aufzubauen, etwas Neues zu entwickeln, das hat mich gereizt.“ Gemeinsam organisieren sie Jugendabende, Open-Air-Gottesdienste und Veranstaltungen, schaffen einen Ort der Begegnung für junge Menschen zwischen 14 und 18 Jahren.
Die Corona-Pandemie stellte das Projekt vor Herausforderungen, doch Isabelle Schreiber fand kreative Wege, um den Kontakt zu den Jugendlichen zu halten – sei es durch Spaziergänge, Instagram oder WhatsApp. „Das ist nicht das Gleiche, aber es funktioniert.“ Nun freut sich ihr Team darauf, endlich wieder mit vollem Enthusiasmus durchzustarten.
Mit viel Herz, Humor und Tatkraft lebt Isabelle Schreiber ihre Berufung – und macht die „Lightroom Church“ zu einem lebendigen Ort des Glaubens und der Gemeinschaft.