Wichtiges im Überblick
Voraussetzung ist das Studium an einer Musikhochschule mit Bachelor- bzw. Diplom-B-Abschluss oder Master- bzw. Diplom-A-Abschluss Kirchenmusik.
Der Bachelor-Abschluss in Kirchenmusik ermöglicht eine Qualifikation für die meisten hauptamtlichen Positionen in diesem speziellen Bereich. Die Studiendauer beträgt in der Regel acht Semester. Während des Studiums erhält man regelmäßigen Einzel- oder Gruppenunterricht in künstlerischen Fächern wie Orgel, Klavier, Chorleitung und Gesang. Darüber hinaus sind auch die Bereiche Musiktheorie und Gehörbildung wichtige Bestandteile des Studiums.
In vielen Hochschulen besteht die Möglichkeit, das Studium der Kirchenmusik mit anderen Studiengängen zu kombinieren, zum Beispiel dem Lehramt für Musik. Alternativ kann nach Abschluss eines künstlerischen oder pädagogischen Musikstudiums ein verkürztes Kirchenmusikstudium aufgenommen werden.
Des Weiteren bieten einige Landeskirchen die Option, den Beruf des Kirchenmusikers oder der Kirchenmusikerin durch eine zusätzliche Qualifikation zu ergreifen.
B-Stellen = ab E9 Stufe 1
A-Stellen = E11 Stufe 1
Es gibt verschiedene Kategorien von Stellen in der Kirchenmusik, darunter B-Stellen, A-Stellen und Funktionsstellen wie Fachberatung. Außerdem gibt es landeskirchliche Beauftragungen für Fachgebiete, Ausbildungsleitung und die Position des Landeskirchenmusikdirektors bzw. der Landeskirchenmusikdirektorin.
Portraits
Kirchenmusik als Beruf bietet eine breite Palette von Arbeitsmöglichkeiten, bei denen du mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen arbeiten kannst. Du kannst mit Stimmen und Instrumenten in Chören, Bands, Ensembles oder an der Orgel musizieren, vom Kindermusical bis zum Oratorium. Dieser Beruf ermöglicht eine eigenverantwortliche Gestaltung und trägt dazu bei, Gottes Wort "im Schwange zu halten", wie es Martin Luther ausdrückte.
Der Bedarf an Nachwuchs in der Kirchenmusik ist hoch, und es gibt viele Möglichkeiten für junge Talente, sich in diesem Bereich zu engagieren und eine erfüllende Karriere zu verfolgen.
Das Studium umfasst verschiedene Schwerpunkte, darunter Orgelspiel und Chorleitung, aber auch Klavier- oder Cembalospiel, Gehörbildung, Partiturspiel und Gesang spielen eine wichtige Rolle. Zusätzlich werden Angebote in Kinderchorleitung, Popularmusik und Bläserchorleitung sowie Instrumentalunterricht angeboten, um die Ausbildung zu ergänzen. Außerdem gehören musiktheoretische, musikgeschichtliche und theologische Fächer zum Lehrplan.
Die Regelstudienzeit beträgt in der Regel acht Semester und wird mit der Bachelor-Prüfung (B-Prüfung) abgeschlossen. Bei herausragender Begabung und Leistung besteht die Möglichkeit, ein viersemestriges Aufbaustudium zum Master (A-Prüfung) anzuschließen. Details zu den Aufnahmeprüfungen sind auf den Internetseiten der Hochschulen erhältlich.
Die meisten Kirchenmusikstudiengänge beinhalten ein Praktikum von mehreren Wochen als festen Bestandteil. In bestimmten Landeskirchen, wie etwa in Bayern und Württemberg, ist zusätzlich ein einjähriges Berufspraktikum erforderlich, um eine Anstellung zu erhalten. Einige Landeskirchen bieten auch Assistenzstellen nach dem Studium an, und es sind aktuell zentrale Fortbildungsveranstaltungen für die ersten Jahre im Beruf in Planung.
Das Kirchenmusikstudium legt einen starken Fokus auf die praktische Anwendung. Dies zeigt sich in der regelmäßigen Zusammenarbeit der Studierenden mit den Chören und Ensembles der Hochschule sowie in Kooperationen mit örtlichen Kirchengemeinden.
Während des Studiums besteht die Möglichkeit, parallel als nebenberuflicher Kirchenmusikerin zu arbeiten, beispielsweise als Organistin oder Chorleiterin. Dies bietet Gelegenheit, praktische Erfahrungen im Umgang mit Pfarrer*innen und kirchengemeindlichen Gremien zu sammeln.
Das Masterstudium Kirchenmusik erstreckt sich über einen Zeitraum von vier Semestern. Während dieses Studiums haben die Studierenden die Möglichkeit, ihre Fachkenntnisse zu vertiefen und ihre Schwerpunkte weiter auszubauen. Ein erfolgreicher Abschluss im Master Kirchenmusik eröffnet Perspektiven für anspruchsvolle Positionen, wie beispielsweise in großen Innenstadtkirchen.
Die Finanzierung eines Kirchenmusikstudiums kann auf verschiedene Arten erfolgen:
Studiengebühren: In der Regel werden keine Studiengebühren für Kirchenmusikstudierende erhoben. Dies bedeutet, dass du keine direkten Kosten für die Teilnahme am Studium tragen musst.
Individuelle Förderung: Viele Hochschulen bieten Möglichkeiten zur individuellen Förderung an. Dies kann in Form von Stipendien, Zuschüssen oder anderen finanziellen Unterstützungen erfolgen. Die Verfügbarkeit und Kriterien für solche Förderungen variieren von Hochschule zu Hochschule, daher ist es ratsam, dich direkt an deiner Hochschule über diese Optionen zu informieren.
Stipendien: Es gibt auch externe Stipendienprogramme, die für Kirchenmusikstudierende zugänglich sind. Ein Beispiel ist das Evangelische Studienwerk Villigst. Es ist ratsam, sich über solche Möglichkeiten zu informieren und sich frühzeitig zu bewerben.
Nebenjobs im Berufsfeld: Kirchenmusikstudierende haben die Möglichkeit, in ihrem künftigen Berufsfeld zu arbeiten, um Geld zu verdienen und gleichzeitig wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Dies kann auf verschiedene Arten erfolgen, wie zum Beispiel:
- Nebenamtliche Festanstellung in einer Kirchengemeinde: Als Chorleiter oder Organist in einer Kirchengemeinde arbeiten.
- Vertretungsdienste: Gelegenheitsjobs, wie die musikalische Begleitung von Hochzeiten oder anderen Veranstaltungen.
- Leitung weltlicher Ensembles: Die Leitung von Gesangsvereinen, Kinderchören oder anderen musikalischen Gruppen.
- Privatunterricht: Musikunterricht geben, zum Beispiel in Orgel, Klavier oder Musiktheorie.
Die Kombination dieser verschiedenen Finanzierungsquellen, wie Stipendien, Nebenjobs und individuelle Förderungsmöglichkeiten, kann dazu beitragen, die Kosten des Kirchenmusikstudiums zu decken und gleichzeitig die finanzielle Belastung zu minimieren. Es ist wichtig, frühzeitig zu planen und die verschiedenen Optionen zu recherchieren, um die beste Finanzierungsstrategie für dein Studium zu entwickeln.
Die Aussichten für Berufschancen in der Kirchenmusik sind positiv und verbessern sich kontinuierlich. Dies liegt an mehreren Faktoren:
Natürlicher Generationswechsel: Viele der aktuellen Inhaber von Kirchenmusikstellen nähern sich dem Ruhestand, was die Schaffung von neuen Stellen und Karrieremöglichkeiten für junge Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker eröffnet.
Wiederentdeckung der Bedeutung der Kirchenmusik: In den letzten Jahren haben die Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die Bedeutung der Kirchenmusik für das kirchliche Leben neu erkannt. Dies hat dazu geführt, dass weniger Stellen weggefallen sind als zunächst prognostiziert.
Schaffung neuer Stellen: Einige Landeskirchen haben neue Stellen geschaffen, darunter Profilstellen, die zusätzliche Chancen für qualifizierte Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker bieten.
Bessere Vergütung: Die Vergütungssituation in der Kirchenmusik hat sich in vielen Landeskirchen verbessert, beispielsweise durch Höhergruppierungen im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TV-L) oder Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TvöD).
Zusätzliche Möglichkeiten: In einigen Fällen wurden Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker auf landeskirchlicher Ebene angestellt, was zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten schafft.
Klassische Orgelklänge
Kontakt
Stefan Küchler
Landeskirchenmusikdirektor
Telefon 069-71379130 stefan.kuechler@zentrum-verkuendigung.de
Stefan Küchler
Landeskirchenmusikdirektor
- Phone:069-71379130
- Email:stefan.kuechler@zentrum-verkuendigung.de